GSIs

Das was in Wolfsburg immernoch GTI heißt, hieß in Rüsselsheim GSI.
Mit den GSI Modellen wurde der Konkurrenz das Leben schwer gemacht. So wie sich das gehört.
Die GSIs waren eigentlich schon dem Tode geweiht, bis sich Opel 2007 doch dazu entschloss, neben dem Opel Corsa D OPC auch ein etwas günstigeres GSI-Modell aufzulegen.
Von der Mitte der 80er Jahre bis zum Ende der 90er wurden viele Opel-Modelle auf den Namen :
Grand Sport Injection getauft. Zum Beispiel: Manta B GSI, Kadett E GSI und Astra F GSI.

Bis zur besagten Neuauflage eines Corsa D GSI 2007 gab es noch ein einsames Überbleibsel namens Corsa C GSI, der bis ins Jahr 2004 in der Opel-Modellpalette seinen Platz hatte.
Die Corsa Serie bekam 1988 mit dem damals recht kantigen Corsa A als Nachzügler den "GSI-Titel". Schon 1984 führte man die Grand-Sport-Injection-Adelstaufen ein. Voraussetzung für den Titel in dieser Klasse war ein 1.6l 98 PS Motor ,- der früher in der "Ohne-KAT-Variante" von Irmscher sogar 101 PS brachte. Ausserdem gab es lackierte Stoßfänger und Seitenschweller, einen Heckspoiler, ein ovales Auspuffendrohr, 20mm Tieferlegung, sowie verräterische GSI-Schriftzüge an den Türen und am Heck. Im Innenraum zeugten graue Velours-Sportsitze mit roten Streifen von blauem Blut.
Mit dem Corsa A GSI konnte man für damaliges Empfinden schon sehr viel Spaß haben! Natürlich ist man damit auch heute noch spritzig unterwegs.

Nach dem Erlöschen der von Erfolg gekrönten CORSA GSI A-Reihe sollte natürlich die B-Reihe eine würdige Nachfolge antreten.
1993 war es soweit. Ein ziemlich rundliches Geschöpf wurde als Corsa B vorgestellt und sollte in der Top-Ausstattungs-Variante "GSI" heißen. Hier kam ein 106 bzw. 109 PS 1.6l Motor zur Verwendung. Die optischen Merkmale waren bis auf die Schriftzüge an den Türen ähnlich wie beim Vorgänger angesetzt. Die Innenausstattung bekam allerdings ein anderes Bild und verlor "gottlob" die Plastik-Kopfstützen, die endlich durch Stoff ersetzt wurden.

Als dritter im Bunde kam dann später der Corsa C GSI dazu. Allerdings hat Opel beim Modellwechsel zum "C-GSI" einen großen Unterschied eingebracht.
Bislang wollte ein "GSI" immer sportlich sein. Immer war die Top-Motorisierung eine Pflichtübung! Schließlich war schon dem Namen allein Sportlichkeit zu entnehmen. Aber jetzt wurde alles anders! Im Gegensatz zu den zeitgleich laufenden OPC Modellen war "GSI" nurnoch eine Ausstattungsvariante ohne festgelegte Motorisierung. Dazu gehören z.B. schwarze Rückleuchten, M-Look-Spiegel (ab dem Facelift) und die beliebte 20mm Tieferlegung.
Corsa C GSI
So, und jetzt vom Corsa C zurück in die 80er- zum Manta B GSI.
1984 wurde der Manta B GT/E in "GSI" umgetauft. Grund dafür war wohl Opels Wunsch nach einer einheitlichen Namensgebung. So wie heute die GSIs zu OPCs werden, wurden damals eben GT/Es zu GSIs.
Manta B GSI
1985 wurde diese GSI-Reihe durch Irmschers Ausstattungs- und Optikpaket dann nochmal deutlich aufgewertet. So erschien der Manta B GSI "Exklusiv". Basierend auf dem Serien-GSI standen beim "Exclusiv" zwei dezente Metallic-Farben zur Auswahl. Ein 2.0E-Motor sorgte für vorankommen. Im Paket enthalten waren ausserdem Doppelscheinwerfer, ein dreiteiliger Heckspoiler, Sportsitze, Sportlenkrad, anthrazit veredelte Alufelgen und abgeänderte Stoßstangen. Den letzten sportlichen Schliff gab die Tatsache, daß dieses Fahrzeug ausschließlich als Coupé lieferbar war.
Der Opel Manta B war ohnehin schon das erfolgreichste Modell der gesamten Firmengeschichte. Er wurde länger als jedes andere Modell gebaut und mit dem GSI und dem GSI "Exclusiv" wurden seine letzten Modelljahre noch ehrenvoll gewürdigt.
Hier gibt es auch keine "GSI-Nachfolge" mehr. Vielleicht, weil es keine würdige Nachfolge hätte geben können???....

Zeitgenosse des Manta B war auch der Kadett E GSI.

"Haevy Metal unter der Haube"

-mit dieser Überschrift beschrieb ein Auto-Magazin schon damals den Kadett E GSI. Und treffender kann man es nicht ausdrücken! Nach den beiden "OHNE-KAT" Motoren -1.8E (115PS) und 2.0l 8V (130PS), die am Beginn der Kadett E GSI Geschichte zu haben waren, folgte zunächst der 2.0l 8V als KAT-Version und 1988 erschien schließlich die 150 PS Ausführung als 2.0l 16V auf dem Markt. In Verbindung mit der hervorragenden Aerodynamik geht auf gut deutsch "ganz schön die Post ab"!
Kadett E GSI
Mit einem CW Wert von nur 0,30 war er damals der beste seiner Klasse!
Zum Vergleich: ein Ferrari 328 gts (erschienen 1985) hat einen CW Wert von 0,29.
Ok...daß dieser Vergleich angesichts eines konkurrierenden 3.2 Liter 8 Motors etwas hinkt, sehe ich ein.....aber trotzdem: RESPEKT!
Die Geschwindigkeiten konnte man mittels "Mäusekino" ablesen.
Kadett E LCD Tacho
Der LCD-Tacho wurde genauso zum "KULT" wie die Rennerfolge. Der Kadett GSI fuhr etliche Siege in etlichen Rallyes und Rundstreckenrennen ein. UND: mit dem Kadett GSI hatte Opel den ersten Auftritt in den Deutschen Tourenwagen-Meisterschaften (DTM)
Das 2.0l 16V Triebwerk wurde (zwar ohne den Kadett drumherum) sogar erfolgreich in der Formel 3 eingesetzt!
Angesichts dieser Erfolgsstory kann man kaum glauben, daß es hierfür eine Nachfolge gibt! Aber tatsächlich!

1992 erschien der Astra F GSI.
Zunächst in einem optisch wirklich ansprechenden Kleid. Opel spendierte dem Astra sehr auffällige Stoßstangen, einen eindrucksvollen Dachkanten-Spoiler, extravagantes Kühlergrill-Design sowie abgesetzte und lackierte Seitenschweller. Eine Tieferlegung von 20mm war auch wieder an Bord. Die Lufthutzen, die beim Kadett GSI noch flach in die Motorhaube eingearbeitet waren, sollten sich ab jetzt erheben und für Kühlung bzw. "Optik" sorgen. Unter der Haube trieben wieder die -ebenfalls aus dem Kadett bekannten- 8V bzw. 16V 2.0l Motoren ihr Unwesen. Dazu kam die Option auf einen 1.8l 16V Motor mit125PS.
Soweit....sogut....ABER: 1995 wurde der Astra F GSI zur Kastration gerufen!! Ein "Facelift", das nun wirklich nichts mit einer "Schönheits-Operation" gemeinsam hat, verunstaltete die künftigen GSIs gnadenlos. So sahen sie dann alle aus, wie ganz normale Astras! Die lackierten aber jetzt unauffällig gewordenen Stoßstangen glichen denen der "kleineren" Brüder, der auffällige Heckspoiler verkümmerte zu einem winzigen Rudiment der sportlichen Abstammung. Ähnlich erging es dem Kühlergrill, der sich ebenfalls in einen alltäglichen Anblick wandelte. Wenigstens blieben die Motoren am angestammten Platz! Die Palette erweiterte sich zwar um einen 2.0l 16V mit 136PS- doch zu diesem Ereignis gibt es nichts spektakuläres zu berichten.
Mit dem Modellwechsel zum Astra G endet 1999 schließlich die GSI-Geschichte der Astras und einige Zeit später tauchte dann zum ersten mal der Name OPC auf....